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Sind Selbstverpflichtungen sinnvoll?

Du musst den wöchentlichen Hausputz machen.
Du musst eine To-Do-Liste haben.
Du musst zum Sport.
Du musst mit den Hunden spazieren gehen.
Du musst Fenster putzen.
Du musst Unkraut jäten.
Du musst das Eingangstor streichen.

Puh! Ich höre mal auf – die Liste ließe sich noch beliebig erweitern.
Deprimierend oder?

Den Gipfel der Selbstverpflichtungen habe ich abgeschafft. Eigentlich eher unbewusst, weil ich mich gar nicht mehr dazu aufraffen konnte…
Was das war? Ein Bullet Journal. Ja richtig – ein handgeschriebener Terminkalender voll mit „Habbit-Trackern“, hübsch gemaltem Allerlei, Terminen und Aufgaben. Was du nicht geschafft hast, kommt auf die nächste Wochenplanung.
Wie so Vieles habe ich das mit großem Elan angefangen. Ich habe mich belesen (mache ich eigentlich immer), habe Stifte und Schablonen gekauft und mein Journal nett beplottet. Woche für Woche habe ich mich an dieses Journal gesetzt um es hübsch mit Leben zu befüllen.
Im streben nach einem wirklich hübschen Exemplar habe ich Youtube auf den Kopf gestellt und etliche Tutorials geschaut. Einige Damen (Männer habe ich da gar nicht gesehen) haben es zu wahren Kunstwerken gebracht und viele von ihnen schwören auf den Nutzen ihres Journals.

Bei mir sah das Büchlein recht schnell ziemlich kritzelig aus und ich bin auf ein Ringbuch umgestiegen um Seiten rausnehmen zu können.
Okay – ich habs versucht und bin fast ein Jahr drangeblieben.

Jetzt stehen die Termine wieder in meinem digitalen Kalender. Journal und Stifte dekorieren ein Regal.

Die Frage nach der Selbstverpflichtung bleibt natürlich. Muss man sich selbst (schriftlich) zu etwas verpflichten?
Kann man sich nicht einfach an dem erfreuen was man geschafft hat?

Das Unkraut ist gejätet? Cool dann freue ich mich über einen „aufgeräumten“ Garten. Ich habe heute einfach keine Lust zum jäten? Na dann könnte ich mich doch einfach in den Garten setzen und den Anblick schöner Pflanzen genießen – ja – Löwenzahn ist auch schön!


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